Ich werde erst im Lauf des Nachmittags erfahren, ob die berüchtigte EU-Urheberrechtsreform angenommen wird oder ob wider Erwarten doch asunahmsweise die Vernunft siegt, aber ich kann es mir ja so oder so schon mal ausmalen. Mit ganz viel grün.
Mich macht es ja immer wütend, wenn so fantasielose Leute wie dieser CDU-Fuzzi, der das durchgeboxt hat, meinen, sie könnten entscheiden, was gut für Kreative ist. Vor Allem, wenn sie dabei nur wieder die Vertwertungsgesellschaften und die Verlage stützen, aber eben kein Bisschen die Kreativen. Richtig wütend werde ich, wenn sich solche Leute dann aus dem Fenster lehnen und jede Kritik als „gekauft“ und von Bots abtun, statt sich damit zu befassen. Solche Leute gehören in kein Parlament! Naja, vielleicht in das russische. Putin argumentiert ja auch gerne so wie jetzt Herr Voss…
Wenn sich Artikel 13 so auswirkt, wie es viele befürchten, wird es für viele Menschen, die darauf angewiesen sind, ihr Publikum direkt über soziale Medien anzusprechen statt über große Verlage und Labels, jetzt sehr viel schwieriger. Wenn es nur um YouTube ginge, meinetwegen. Es betrifft aber jede Internetplattform an einer bestimmten Größe. Ich kann mir gut vorstellen, dass Tapastic, Line Webtoons, Bandcamp oder Patreon irgendwann einfach keine Lust mehr haben, den eruopäischen Markt zu bedienen. Oder es wird halt sehr umständlich, sie zu benutzen. Das ist für mich das Hauptproblem – naja, das und dass die Verlage mit Artikel 12 jetzt wieder fröhlich ihre Autoren beklauen können -, dass die umstrittenen Artikel vor Allem den alten Geschäftsmodellen zuarbeiten, als ob die die eigentliche kreative Leistung wären, die es zu schützen gilt.
Obwohl, vielleicht stimmt das sogar. Vielleicht sind Urheberrechtsreformen die wahre Kunst des 21. Jahrhunderts? Ist jedenfalls die einzige, die man heute noch ungestört betreiben kann…